Solidarität aus dem besetzten Osterholz in Wuppertal mit dem Hungerstreikenden Dimitris Koufontinas! Abschaffung aller Gefängnisse!

Disclaimer: Dieser Text wurde von Einzelpersonen verfasst und nicht mit der ganzen Besetzung abgesprochen. Es gibt keine autorisierte Gruppe und kein beschlussfähiges Gremium, das ‚offizielle Gruppenmeinungen‘ für die Besetzung beschließen könnte. Die Menschen in der Besetzung und ihrem Umfeld haben vielfältige und teils kontroverse Meinungen. Diese Meinungsvielfalt wird daher hier nicht zensiert, sondern kann gleichberechtigt neben einander stehen. Kein Text spricht für die ganze Besetzung oder wird notwendigerweise von der ganzen Besetzung gut geheißen.

Solidarität aus dem besetzten Osterholz in Wuppertal mit dem Hungerstreikenden Dimitris Koufontinas! 

Abschaffung aller Gefängnisse!

Heute haben wir im besetzten Osterholz in Wuppertal ein Transparent aufgehängt, um uns mit dem Hungerstreikenden Dimitris Koufontinas zu solidarisieren. Am 8. Januar 2021 begann Dimitris Koufontinas einen Hungerstreik, nachdem die regierende Nea Demokratia Mafia ihre eigenen Gesetze ignorierte und Dimitris in ein Hochsicherheitsgefängnis in Domokos verlegte. Nach einem neuen Gefängnisgesetz, das von der Nea Demokratia-Regierung selbst verabschiedet wurde, hätte er in das Korydallos-Gefängnis in Athen verlegt werden müssen. Dimitris fordert nur, dass dieser Gesetzesverstoß (4760/2020, Artikel 3) gestoppt wird, damit er in das Korydalos-Gefängnis zurückkehren kann.
Dimitris Koufontinas ist seit 50 Tagen im Hungerstreik und seit dem 5. Tag im Durststreik. Dimitris liegt jetzt auf der Intensivstation des Lamia-Krankenhauses. Sein Zustand verschlechtert sich rapide. Er ist ein Genosse, der seine revolutionären Aktionen nie bereut hat und nun vom griechischen Staat dafür bestraft wird, dass er an seinen Überzeugungen festhält. Die Haltung von Dimitris ist zu einer Bedrohung für das Regime der Nea Demokratia geworden, das die COVID-19-Pandemie missbraucht, um jede Art von Opposition zu zerschlagen. Die Wut wächst und der griechische Staat hat Angst, die Kontrolle zu verlieren.
Solidaritätsdemonstrationen für Dimitris Koufontinas auf dem griechischen Territorium wurden immer wieder von Bullen angegriffen. Viele Menschen wurden verhaftet und verletzt. Die Demonstrationen gegen die Bildungsreformen, die spezielle Polizeikräfte an den Universitäten einführen sollen, wachsen weiter, trotz massiver Polizeigewalt in einer Zeit, in der die griechischen politischen und kulturellen Eliten wegen des Pädophilie-Skandals rundum Dimitris Lignadis unter Druck stehen. Den Hungerstreikenden Dimitris Koufontinas sterben zu lassen, könnte der perfekte Blitzableiter für die regierende Mitsotakis-Bande sein.
Erfüllt die Forderungen von Koufontinas – stoppt den Mord!
Solidarität mit Dimitris Koufontinas und der kämpfenden Bewegung in Griechenland und anderswo!
Kommt zur Demonstration in Solidarität mit Dimitris Koufontinas in Berlin!
Demonstration – 27. Februar 2021 – 15:00 Uhr – Kottbusser Tor – Berlin
Einige Anarchist:innen aus dem Osterholz Wald

 

Über Barrikaden und andere Unangenehmlichkeiten

Es gibt viele Arten von Barrikaden auf dieser Welt. Die meisten dieser Barrikaden werden vom Kapitalismus gebaut. Dieses Wirtschaftssystem hat eine massive Barrikade gegen die Rettung unseres Planeten aufgeworfen. Auch die Firma Oetelshofen ist ein Meister im Barrikaden bauen. Ihre Barrikade besteht u.a. aus 5 Hektar Wald, den sie für ihren Müll platt machen wollen. Es ist eine Barrikade gegen das Leben der Bäume, Pflanzen und Tiere im Osterholz Wald. Vögel, Feuersalamander, Bäume und wilde Orchideen müssen für die Profitgier der Firma Oetelshofen weichen. Wenn der Wald gerodet wird, werden sie eine neue Riesenbarrikade bauen, die sie Halde nennen werden. Mehrere dutzend Meter hoch soll sie werden.

In Hamburg sind in jüngster Zeit 13 Obdachlose Menschen erfroren. Eine unsichtbare kapitalistische Barrikade sorgte dafür, dass diese Menschen nicht in leer stehenden Hotels wohnen konnten. Die kapitalistischen Barrikaden in Hamburg sind genau so unsichtbar, wie die im Mittelmeer, und genau so tödlich. So ist es auch mit den Barrikaden der Firmen Oetelshofen, RWE und DEGES. Die Firmen bauen Barrikaden gegen das Leben auf dieser Welt. Der Eine um seinen Müll zu lagern, der Andere, um seine giftige Braunkohle zu fördern und der Letzte, um Autobahnen durch Wälder und Trinkwasserschutzgebiete zu bauen. Das Treiben dieser Art von Firmen ist ein Sterben auf Raten. Sowie die kapitalistisch bedingte Klimakrise im Allgemeinen ein Sterben auf Raten ist. Es sterben aber jetzt schon Millionen von Lebewesen durch die kapitalistische Logik und Produktionsweise. Das reicht solchen rücksichtslosen Firmen anscheinend nicht aus, sie machen weiter wie gehabt. Das gilt sowohl für die Kleinen, wie Oetelshofen, als auch große Konzerne, wie RWE. Die Logik ist dabei immer dieselbe. 

Nun gibt es im Osterholz Wald auch jetzt schon Barrikaden. Die Barrikaden sind da, um den Osterholz Wald und alle Lebewesen die drin wohnen, zu schützen. Barrikaden sind vielleicht unangenehm, aber haben unterschiedliche Funktionen. Während die einen dazu dienen, Lebewesen für Profitlogik zu zerstören, man sieht diese Barrikaden erst dann, wenn sie ihre Spur der Verwüstung hinterlassen haben, sind andere dazu da, Lebewesen zu schützen. Die zweiten Barrikaden sind sichtbar, sie verstecken sich nicht hinter Genehmigungsverfahren und anderen Konstrukten dieser Unternehmen, welche versuchen, ihre tödliche Logik dahinter zu verstecken. Nur weil viele der Barrikaden, die von der alte Welt in Form von Paragraphen, Polizei und letztendlich der vom Gesetz geschützen Profitgier aufgeworfen werden, oft unsichtbar sind, heißt dies nicht, dass diese legitim sind. Sie gefährden das Allgemeinwohl und töten. Lasst euch also nicht beirren, es mag unangenehm sein, dass der Osterholz Wald seit zwei Jahren zu einem Ort der Auseinandersetzung zwischen der alten und neuen Welt geworden ist, aber wenn wir uns jemals von dieser zerstörerischen kapitalistischen Fessel befreien wollen und der ganze Planet eine Zukunft haben soll, ist diese Auseinandersetzung notwendig und wichtig. Die jetzt sichtbaren Barrikaden im Osterholz sind ein Akt der Selbstverteidigung gegen ein lebenensvernichtendes System.

Waldbesetzungen werden oft bekämpft auf unserem Planeten. Kein Wunder, sie stehen der Profitlogik des Kapitalismus im Widerspruch. Eine Logik, die immer auf der Suche ist, nach Dingen die  verwertbar sind. Eine Logik, die die Natur nicht als eine wunderschöne und faszinierende Quelle des Lebens sieht, sondern als etwas, was dem Profit im Wege steht und somit ruhig weg kann. Lasst uns viele Barrikaden bauen, damit wir die Barrikaden des Kapitalismus überwinden können.
Bald werden sie wahrscheinlich ihre Armee in Blau schicken, um die Barrikaden für das Leben zu beseitigen. Anstatt die Zerstörungswut zu beenden, werden sie versuchen, die Selbstverteidigungsmechanismen des Lebens zu schwächen. So wie sie es auch im Hambi, Danni und an vielen anderen Orten auf dieser Welt getan haben. Sie können uns aber nicht besiegen, denn wir sind Samen und wir werden immer wieder kommen. Wie wir schon sagten: Tag X kommt näher. Bereitet euch vor und vergesst nicht: Das Spielfeld bestimmen wir, denn die Klimakrise ist überall!
Osterholz Bleibt!
Jeder Baum Zählt!
14. Februar, 2021
Achtet auf Ankündigungen unter Hashtag #OsterholzBleibt auf Twitter und Mastodon!

Osterholz Wald: Tag X kommt näher, bereitet euch vor! Das Spielfeld bestimmen wir!

Wer hätte gedacht das wir jetzt immer noch im Osterholz leben würden, als diesen wunderschönen Wald am 15. August 2019 besetzt wurde? Na wir! Der Nervenkrieg nimmt im Moment aber zu, es scheint alsob einige representant:innen der alten Welt noch nicht begriffen haben, das wir es ernst gemeint haben, als wir sagten das wir für diesen Wald kämpfen werden.

Es ist ein Akt der Selbstverteidigung, der notwenig ist, da Firmen wie Oetelshofen eine Bedrohung für alle Lebewesen auf diese(r) Welt sind. Politclowns auf lokale-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene, machen für sie den Weg frei. Denn, wir machen uns keine Illusionen das die Bezirksregierung das vorhaben der Firma Oetelshofen stoppen wird. Das werden wir schon selbst tun müssen.

Wir werden alles dafür tun, das Wälder nicht länger für die Profitgier von Firmen wie Oetelshofen weichen müssen. Ihre Brutalität und Verachtung für Lebewesen schreckt uns nicht ab. Wir kennen es aus dem Hambi, dem Danni und viele andere Orte. Es macht uns nur entschlossener um gegen diese Zerstörungswut vorzugehen. Die Mittel mit denen wir uns selbst verteidigen werden bestimmen wir selbst. Eine Rechtsordnung die zur Gefahr für alle Lebewesen wird, ist nicht unsere. Ihre Spielregeln haben uns die Klimakrise und viele andere Ungerechtigkeiten gebracht, wie z.B. das Massensterben im Mittelmeer.

Die Besichtigung von etwa 18 Polizist:innen am Donnerstag, den 11. Februar, hat uns dann auch nicht beeindruckt. Es hat höchstens gezeigt das TAG X näher kommt, also bereitet euch vor!

Das Spielfeld bestimmen wir, denn die Klimakrise ist überall!

Solidarische Grüße an alle Waldbesetzer:innen auf dieser Welt!

Osterholz Bleibt!

Jeder Baum Zählt!