Verantwortungsloses Handeln im Osterholzer Wald leicht gemacht

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Boels, ein Unternehmen, das weiß, was es tut.

Das Unternehmen Boels ist einer der größten Verleiher von Baugeräten in Europa (darunter auch Hebebühnen) und hat seinen Hauptsitz in Sittard / Niederlande.  Es kommt nicht darum herum, die eigene Nachhaltigkeit zu betonen. Auf boels.com ist zu lesen, dass das Mieten weniger Kohlendioxidemissionen freisetzt, als der Einsatz gekaufter Maschinen. Bei solch einer Public Relation besteht dann trotzdem noch der Wunsch, die Geräte ungestört im Hambacher Wald nutzen zu können. Auch kein Problem stellt es dar, dazu beizutragen, dass vor wenigen Tagen eintausendfünfhundert, über Jahrzehnte lang gewachsene Bäume, im Osterholz gefällt werden konnten.

Als 2018 im Hambacher Wald Räumungen erfolgten, hat sich das Unternehmen etwas später als die Konkurrenz entschieden, ihre Gerätschaften nicht mehr zur Verfügung zu stellen.

Arbeitsbühnenvermietungen, wie Gerken, Cramer und Hundrub erklärten zur Begründung ihres eigenen Rückzugs, dass sie nicht über den Einsatzort informiert wurden. In Stellungnahmen vertraten sie die Position, dass sie das Vorgehen im Hambacher Wald nicht unterstützen wollen und mit den Ereignissen nicht einverstanden wären. Sie informierten, dass ihre Entscheidung Schadensersatzforderungen nach sich ziehen könne, weil eine rechtliche Verpflichtung zur Erfüllung ihres Auftrags bestehe. Damals gab es auch das Lob einiger Aktivist*innen, die sich für den Walderhalt einsetzten.

Das Unternehmen Boels dagegen, begründet den Rückzug auf andere Weise. Es verwies auf die gefährdende Sicherheitslage. In einer Bekanntmachung wurden teilweise erhebliche Sachbeschädigungen und Belästigungen von Mitarbeiter*innnen als Grund aufgeführt.Zudem gab es auch noch einen Boykottaufruf. Ausdrücklich erklärte das Unternehmen, keinen Standpunkt in der Diskussion rund um den Hambacher Wald zu vertreten. Boels nehme keine Stellung und möchte sich nicht in die aktuelle Diskussion einmischen. Es würden nur Maschinen und Geräte ohne Einsatz von Personal geliefert. Ihr Auftraggeber würde nicht gegen Gesetze verstoßen und erfülle alle Richtlinien und Verfahren. Die Geräte würden nicht unrechtmäßig benutzt.

Unter anderem mit auch am Tag in Betrieb genommenen Lichtmastaggregaten und Bauzäunen war Boels an der am 25. Januar begonnenen Räumung des anarchistischen Freiraumes und der anschließenden Rodung von 5.5 ha Wald und 3.5 ha Böschung im Osterholz beteiligt. Die starke Beleuchtung durch Lichtmasten stresste die Besetzer*innen zusätzlich, die teilweise bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Nässe eine Nacht ungeschützt auf den Bäumen verbrachten. Die Polizei hatte bewusst vorher ihre Baumhäuser zerstört.

Lokale Politiker*innen; Behörden, Jurist*innen und selbst wichtige Umweltverbände können sich ebenfalls darauf berufen, dass rein rechtlich nichts gegen die Rodung einzuwenden war. Diese sich anpassende, gewährende Haltung sichert ein politisches System, das unsere Umwelt, kapitalistischen Interessen unterordnet. Der Profit von Unternehmen wie Boels und den für die Rodung verantwortlichen Kalkwerke Oetelshoven, haben einen höheren Stellenwert, als das Fortbestehen eines intakten Waldstücks. Ihre Interessen werden mit staatlicher Gewalt durchgesetzt. Die Folgen dieses Denkens und Handelns sind jetzt und in Zukunft, auch im Osterholz Wald gut sichtbar und nur sehr schwer zu ertragen. Nicht nur dieser Wald ist weiterhin von Rodung bedroht und Boels wird liefern, wenn auch der nächste Auftrag, sich wieder für sie rentieren sollte. Im Hambacher Wald ging die Rechnung am Ende nicht mehr auf.

 

Von Nürnberg bis nach Wuppertal – Solidarität mit der Besetzung des Osterholzes!

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Aus dem besetzten Osterholz gibt es den Aufruf, auch an anderer Stelle die Information über die drohende Zerstörung eines Waldes und Freiraums in die Öffentlichkeit zu bringen, wie z.B. durch solidarische Transparente, Soli-Fotos, phantasievolle Aktionen, Verfassen und Publizieren von Texten, Entwerfen von Flyern usw. Über diese verschiedenen Aktivitäten kann eine e-Mail  an jeder-baum-zaehlt(at)riseup.net gesendet werden, damit über sie berichtet werden kann. Bereits vor einigen Tagen wurde im Rahmen dieser Kampagne in Nürnberg ein Transparent aufgehängt.

Von Nürnberg bis nach Wuppertal – Solidarität mit der Besetzung des Osterholzes!

In Zeiten der Klimakatastrophe darf kein einziger Baum mehr für Kapitalinteressen gefällt werden.

Deshalb wurde in der Nacht von Montag auf Dienstag an der Fürther Straße in Nürnberg ein Banner zur Bekanntmachung der Waldzerstörung in Wuppertal aufgehängt, denn jeder Baum zählt. Im Osterholz und Überall!

Wir rufen alle auf, sich mit dem Kampf gegen die zerstörerische Gewalt des Kapitals zu solidarisieren und im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv zu werden.

Alle Wälder bleiben!

Aktuelle Meldungen auf: https://jederbaumzaehlt.noblogs.org/ und https://osterholzbleibt.org

Osterholz: Die Termine rund um den Tag X

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Informationen zum Skillshare (24.12.-31.12.9), Hinweis auf den Tag X (1.Januar), Demo & Waldspaziergung.

  • Das Barrio “Freihafen Osterholz” lädt vom 24. Dezember bis zu Sylvester zum Skillshare in den besetzten Wald.
  • Am 1. Januar ist der Tag X.
  • Am 2. Januar findet eine Demonstration mit anschließendem Waldspaziergang statt.

Die Termine im Einzelnen:

Der Aufruf für das Skillshare-Camp:

Wir laden ein vom 24.12 zum 31.12 zu uns zum Skillshare in den Wald zu kommen. Wir werden viele Workshops zur Vorbereitung der Räumung/Rodung anbieten. Zum Beispiel: Klettern,Barikadenbau, Rechtshilfe und vieles mehr. Zum Abschluss soll es eine Sylvesterparty geben. Also kommt alle vorbei, vergesst eure warmen Sachen/ Schlafsäcke nicht und verteidigt mit uns diesen Wald. Für den Rest ist gesorgt.

Ihr seid eingeladen in den Osterholzer Wald zu kommen, um diesen mit uns zu verteidigen. Da die Räumung vorraussichtlich ab dem 3.Januar beginnt, bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Denkt bitte nicht, dass es ausreicht, an diesem Tag zur Räumung zu kommen. Bei Räumung/Rodung wird der Wald ziemlich schnell abgeriegelt werden, deshalb seid da bevor es losgeht, damit ihr schon im Wald seid, bevor das nicht mehr möglich ist. Kommt zu unserem Skillshare was am 24.12 beginnt und bis zur Räumung geht. Wir sind wütend und das lassen wir sie spüren.

Wälder schützen, anarchistische Freiräume verteidigen.

Freihafen Osterholz, Dezember 2021


Tag X!

Die Zeit taktischer Spielchen und geschickter Täuschungsmanöver scheint vorbei. Alternativvorschläge, die den Wald erhalten würden, lehnt das Unternehmen Oetelshofen kategorisch ab. Auch die Teilnahme am Runden Tisch ist abgesagt. Obwohl es ohnehin kaum Substanzielles mit dem Unternehmen zu bereden gab.

Deshalb wurde inzwischen Samstag, der 1 Januar 2022 zum TAG X im Osterholz erklärt.


Demo & Waldspaziergang

Am 02. Januar, 2022, startet der “Osterholz Bleibt!” Waldspaziergang als Demonstration durch Teile von Wuppertal-Vohwinkel. Die Demonstration beginnt um 14:00 Uhr am Bahnhofsvorplatz vom Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel und führt zum Osterholz Wald, wo wir noch einen Waldspaziergang machen werden.

Kommt zur Demo am 02. Januar!

Osterholz bleibt!


Karte, mit gekennzeichnetem Ort der Besetzung:

https://www.openstreetmap.org/?mlat=51.2342&mlon=7.0420#map=16/51.2342/7.0420

Aktuelle Infos:

Blog der Besetzung:  https://jederbaumzaehlt.noblogs.org/
Seite der Bürger*inneninitiativehttps://osterholzbleibt.org/

SMS Alarm Kette

Schickt euren Handynummer an jeder-baum-zaehlt@riseup.net falls ihr im falle einer Räumung oder Rodung einen Alarm SMS bekommen möchtet.