Gestern (28. September) demonstrierten zirka 250 Menschen für den Erhalt vom Osterholz Wald, Amazonas, Hambacher Wald, Kleine Höhe und andere Wälder und Grünstreifen.
Redebeitrag Jeder Baum Zählt auf die Demo vom 28. September
Hallo, wir, die Gruppe Jeder Baum Zählt als Teil der neuen Welt, grüßen euch und sagen: “Danke!”, an alle die heute da sind. Wir leben nun seit etwas mehr als sechs Monaten in unserer kleinen Oase der Freiheit direkt neben einem Loch, welches miten in den Planeten gesprengt wird. Unser Alltag wird vom Lärm der alten, zerstörerischen und respektlosen Welt begleitet. Ein Unternehmen, welches sich den Naturschutz auf seine Homepage geschrieben hat grüßt und mehrmals die Woche in dem es seine “tierfreundlichen” Sprengungen vornimmt. Tiere rennen dadurch orientierungslos durch die Gegend und die Bäumen, die wir bewohnen, wackeln. Der Staub aus der Grube legt sich auf die Blätter ab und zieht in die Lungen der Tiere. Wir wussten, welches gesundheitliche Risiko wir eingehen, die Tiere hingegen ahnen es wahrscheinlich nicht einmal.
Gestern am Freitag den 27. haben wir erfahren, dass die Stadt Wuppertal der Natur den Kampf angesagt hat. Seit gestern sitzen wir hier nicht mehr nur hier, um das Waldstück zu verteidigen. Nein! Wir werden um jeden Baum kämpfen und um jeden Grashalm. Unsere Freunde und Freundinnen von Osterholz Bleibt und alle unsere Supporter unterstützen uns dabei so gut sie können. Danke und ganz viel Liebe an euch!
Wir sind nicht die einzigen, die einen aktiven Kampf für eine andere Welt ausfechten. Die Menschen die für den Erhalt des Amazonas kämpfen, werden von der Holzindustrie und von dem faschistischen Präsident Bolsonaro verfolgt und gejagt! Die Besetzer*innen im Hambacher Wald werden von Polizisti vom Staat und deren Repressionsorganen drangsaliert. Auch unsere Freund*innen von FFF Hamburg mussten in jüngster Vergangenheit die Erfahrung machen, dass die Polizei nicht unbedingt Freund und Helfer ist. Dort wurde eine Sitzblockade mit Schmerzgriffen brutal aufgelöst. Wir möchten euch aber loben. 1,3 Millionen Menschen habt ihr bundesweit auf die Straße bekommen, alleine in Wuppertal seit ihr mit mehr als 5000 Menschen auf der Straße zur neuen Welt gelaufen. Der Weg zur neuen Welt, einer Welt des solidarischen miteinanders wird kein einfacher oder schöner Weg. Die Herrschenden werden nicht freiwillig die Zustände dieser Welt ändern und sie werden auch nicht ihren Wohlstand aufgeben, um mit uns eine neue Welt zu erschaffen. Es liegt an uns alles zu verändern!
Zum Abschluss grüßen wir auch die Gruppe “Kein Hektar mehr”, die ebenfalls gegen einen Kalksteinbruch kämpfen, um die Natur als Ganzes zu schützen. Sie haben gerade eine Aktionswoche mit einer Dauermanwache am Laufen.
Unsere solidarischen Grüße gehen raus an die Besetzer*innen des Hambacher Waldes, an “Kein Hektar mehr”, an alle FFF-Gruppen, an die Menschen, die Exarchia in Athen verteidigen, an die Menschen die um den Amazonas kämpfen und an alle die für eine klimagerechte und emanzipatorische Welt kämpfen.
Hoch die transnationale Solidarität!
Jeder Baum Zählt, 28. September 2019
Video-Doku vom Medienprojekt Wuppertal