Ein Ruf aus dem Wald: Ob Amazonas, Hambi oder Osterholz: Jeder Baum Zählt!

Aufruf: Ob Amazonas, Hambi oder Osterholz: Jeder Baum Zählt!

Demonstration: 28. September – 13:00 Uhr , Bahnhofsvorplatz, Hbf Wuppertal (Elberfeld)

Ein Ruf aus dem Wald

Ob der Osterholz Wald am 28. September noch besetzt ist, wissen wir nicht. Es bleibt abzuwarten, ob die Waldbesetzung geräumt wird oder auch nicht. Ob der Wald schon gerettet ist, wissen wir ebenso nicht. In dem Fall würden wir den Osterholz Wald freiwillig verlassen. Das alles  wissen wir nicht zum jetzigen Zeitpunkt, wo dieser Aufruf geschrieben wurde. Was wir aber wissen ist, dass wir weiterhin für diesen wunderschönen Wald kämpfen werden.

Der Osterholz Wald ist nur einer der Gebiete, wo in und rundum Wuppertal Bäume gefällt werden sollen. Der Name für die Aktionsgruppe,die den Osterholz Wald besetzt hat, ist nicht zufällig gewählt worden: Jeder Baum Zählt! Nachdem in Wuppertal Elberfeld in den vergangenen Jahren Bäume auf dem Wall und der Von der Heydt Platz gefällt wurden, sollen jetzt auch die alte Plantanen direkt an der Wupper gerodet werden. In Wuppertal Nächstebreck sollen Bäumen für ein Gewerbegebiet weichen. der Grünstreifen Kleine Höhe / Asbruch soll ebenfalls platt gemacht werden. Für die Erweiterung der A3 sollen in den kommenden Jahren zwischen Kreuz Hilden bis Kreuz Leverkusen mehrere Biotopen platt gemacht werden…

Immer mehr Menschis haben begriffen, dass wir eine “immer weiter so” Politik stoppen müssen. Wir brauchen den Wald. Nicht nur weil Wälder viel CO2 speichern, sondern auch um die vielen Lebewesen, die im Wald leben zu schützen. Wir kämpfen für das schöne Leben und gegen eine Politik, die alles der Profitlogik unterwirft. Der Osterholz Wald soll gerodet werden, weil die Lagerung des Abfalls, der bei der Kalkförderung entsteht, dort billiger ist als irgendwo anders. (Soviel zur kapitalistschen Logik).Die Firma Oetelshofen ist der Meinung, dass ihr dieser wunderschöne Wald gehört. Die Bäume und Tiere die dort leben, leben also unter Oetelshofen’s Gnade und die Gnadenfrist läuft, wenn es nach den Betreibern der Kalksteingrube geht, bald ab. In der alten Welt ist es für viele Menschis selbstverständlich, dass sie über alle anderen Lebewesen stehen. Mit diesem Selbstverständnis zerstören sie ohne zu zucken den Lebensraum von Bäumen, Pflanzen und Tieren. Nebenbei zerstören sie durch diesese kapitalistsche Herangehensweise das Klima, etwas, was alle Lebewesen betrifft. Auch uns Menschis. Um ihr Gewissen rein zu waschen und Greenwashing zu betreiben forsten sie dann woanders auf und verfrachten unter Schutz stehende Tierarten in ein anderes Gebiet. Das ganze wird dann mit einer grünen Soße übergossen und schon sieht das alles gar nicht mehr so schlimm aus. Seit Jahrhunderten wird nach dieserLogik verfahren, die grüne Soße kam allerdings erst später dazu.

Während die Rodungen im Amazonas hierzulande zurecht verurteilt werden, wird oft vergessen, dass wir unsere Urwälder längst gerodet haben. Den Menschis der alten Welt reicht das aber nicht. Während viele mit ihrem Finger auf Brasilien weisen, roden sie im eigenen Land munter weiter. Nicht nur in und rundum Wuppertal. Der Hambacher Wald wird von RWE regelrecht angebaggert. Sie versuchen den Wald auszutrocknen, in dem die Bagger immer näher an den Wald heran rücken. In der Nähe von Würzburg sollen Waldstücke bei Thüngersheim für die Erweiterung eines Kalksteinbruch gerodet werden. Das Schwarz/Grün regierte Hessen möchte im Dannenröder Forst und Herrenwald für die derzeitige Planung der A 49 roden. Im Saarland sollen 3 Hektar Wald für ein Gewerbegebiet platt gemacht werden. Im Hamburg Wilhelmshafen soll im Wilder Wald für ein Wohngebiet gerodet werden. Und das ist bei lange nicht alles was hier zu Lande gerodet werden soll. Und überhaupt… warum wird im Amazonas soviel gerodet? Dort wird u.a. gerodet für den Sojabohnenanbau derFleischindustrie hier, dass diese als Futtermittel einsetzt. Das Ganze soll über das Mercosur abkommen noch angekurbelt und verschärft werden. Die Lunge der Erde wird für die gleiche Profitlogik, wie die Wälder hierzulande zerstört. Statt mit dem Finger auf Brasilien zu weisen, sollte ein Importstop von Produkten aus dem Amazonas und die schon gerodeten Gebiete dieses wunderschönen Urwalds verhängt werden.

Wir kämpfen für ein Systemwandel.Gegen Überproduktion, für eine Produktion nach Bedarf. Eine Welt, wo alle die gleichen Rechte haben, wo Umwelt und Lebewesen höchste Priorität haben und zwar nicht nur die, die Aktien besitzen, oder Gewerbesteuer bekommen. Für ein gutes Leben für alle! Diesen Kampf führen wir im Moment im Osterholz Wald, aber ihr könnt überall mit uns rechnen, denn Jeder Baum Zählt!

Jeder Baum Zählt, 18. September 2019

Demonstration: 28. September – 13:00 Uhr , Bahnhofsvorplatz, Hbf Wuppertal (Elberfeld)